Vortrag von Dr. Bettina Waffner auf dem 1. Symposium zur Digitalisierung und Mediendidaktik in der Lehrerbildung
Bildung in unserer digitalisierten Welt braucht Gestaltung durch Menschen
In den vergangenen Jahren wurden erhebliche Versuche unternommen, digitale Medien in Bildungskontexten einzusetzen. Innovative Lehr-Lernformen werden zunehmend auch ein Thema in Schulentwicklungsprozessen. Wie sich die digitale Transformation auf Bildungsprozesse auswirkt, kann gleichwohl nicht deterministisch verstanden werden. Es ist nicht die Technik, die das Lernen verändert, sondern vielmehr sind es die Menschen, denen mit digitalen Medien ein wirksames Mittel zur Verfügung steht, neue Lehr- und Lernszenarien zu erproben und Bildung in der digitalisierten Welt zu gestalten.
Der Beitrag erörtert die aktuelle Diskussion über die Auswirkungen der Mediatisierung und Digitalisierung der Gesellschaft für den Bildungsbereich Schule. Welche verschiedenen Entwürfe gibt es für Bildung in Zeiten der Digitalisierung? Es werden mögliche Potenziale digitaler Medien für eine veränderte Lernkultur thematisiert, in der selbstgesteuertes, kooperatives, kollaboratives und partizipatives Lernen mit vielfältigen Materialien erleichtert werden kann. Trotz der Chancen, die in digitalen Transformationsprozessen stecken, ist ein Wandel der Lernkultur an Schulen in den vergangenen Jahren nicht eingelöst worden. Als einer der zentralen Gründe dafür diskutiert der Beitrag, dass eine Veränderung von Lernkultur nicht in die Technik eingeschrieben ist, sondern als ein umfassender Veränderungsprozess zu verstehen ist, in dem alle beteiligten gesellschaftlichen Akteure in einen gemeinsamen Lernprozess einbezogen und verschiedene Handlungsfelder beachtet werden müssen. Es wird aufgezeigt, wie Schulentwicklung in diesem Zusammenhang ausgerichtet werden kann.
Der Beitrag regt dazu an, in einen gesellschaftlichen Diskurs darüber zu treten, wie Bildung im digitalen Zeitalter, in der die Technik vielfältige Handlungsoptionen eröffnet, von uns gestaltet werden kann.
Dr. Bettina Waffner | Vita
Universität Essen-Duisburg
Frau Bettina Waffen studierte Politikwissenschaft und Geschichte sowie Friedens- und Konfliktforschung.
Ab 2012 war sie Wissenschaftliche Assistentin in der Stiftung „Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung“ an der Universität Duisburg-Essen. 2016 promovierte sie zum Thema: Der Europäische Rat im türkischen Beitrittsprozess. Von 2013-2016 war Bettina Waffen wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Internationale Politik an der FernUniversität in Hagen. Seit Ende 2016 ist Bettina Waffen wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement (learning lab) der Universität Duisburg-Essen. Dort leitet sie die Arbeitsbereiche „Schule im digitalen Wandel“ und “Open Educational Resources”. Ein Schwerpunkt liegt in der Hochschuldidaktik mit dem Fokus auf digitalen Lehrszenarien.
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