Ein Vortrag im Rahmen des 2.Symposiums Informatisches Lernen zum Verstehen der digitalen Medienwelt
an der Bergischen Universität Wuppertal
am 1. Februar 2019
Computer- und informationsbezogene Kompetenzen als fächerübergreifende Querschnittskompetenzen – eine Erweiterung der Perspektive aus Sicht der international vergleichenden Schulleistungsstudie ICILS
Die gesellschaftlichen Transformationsprozesse im Zuge der Digitalisierung stellen Schulsysteme weltweit vor die Herausforderung, neue, zukunftsweisende Kompetenzbereiche systematisch zu unterstützen. In diesem Kontext wird, neben anderen Kompetenzbereichen, seit Jahren insbesondere der Bereich ICT-Literacy diskutiert. Dieser wird, im Sinne eines kompetenten und reflektierten Umgangs mit digitalen Medien und neuen Technologien, als zunehmend relevant für alle Lebens- und Arbeitsbereiche eingeschätzt. Mit der internationalen, von der IEA (International Association of the Evaluation of Educational Achievement) koordinierten und in Deutschland vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) geförderten international vergleichenden Schulleistungsstudie ICILS (International Computer and Information Literacy Study) wurde ein Bereich dieser Kompetenzen erstmals mit der Studie ICILS 2013 über die Entwicklung und Messung des Konstruktes CIL (computer and information literacy) in repräsentativen Stichproben empirisch über computerbasierte Tests zugänglich gemacht. Zudem werden im Kontext der ICILS die Rahmenbedingungen des Kompetenzerwerbs über Fragebögen für Schülerinnen und Schüler (Jahrgangsstufe 8), Lehrpersonen, Schulleitungen und schulische IT- Koordinatorinnen und -Koordinatoren erfasst. An der Studie ICILS 2018 nimmt sowohl Deutschland als auch erstmalig – als sogenannter Benchmark Participant – das Bundesland NRW mit einer Stichprobenerweiterung (Oversampling) teil. Anknüpfend an die Ergebnisse der ICILS-2013-Studie wird im Rahmen des Vortrags zunächst die Anlage des aktuellen zweiten Zyklus der Studie (ICILS 2018) vorgestellt, deren zentrales Anliegen neben der Abbildung des Status Quo ‚digitaler Bildung‘ in Schulen in Deutschland im internationalen Vergleich die Abbildung von Entwicklungen (‚Trends‘) in den vergangenen fünf Jahren ist. Mit der Präsentation der Studie ergänzt der Beitrag damit das Symposium um die Perspektive der empirischen Bildungsforschung. Im Rahmen der Präsentation der Studie ICILS 2018, deren Ergebnisse im November 2019 auf nationaler und internationaler Ebene vorgestellt werden, greift der Vortrag zudem zwei erstmals im 2018er Zyklus realisierte Erweiterungen auf: zum einen die internationale Zusatzoption ‚Computational Thinking‘, für die im Rahmen der Studie auf internationaler Ebene eigene computerbasierte Schülertests und Fragebogenelemente entwickelt und eingesetzt wurden. Zum anderen werden – bezugnehmend auf das vom MSB (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen) geförderte Oversampling – bundeslandspezifische Erweiterungen vorgestellt. Diese knüpfen einerseits an die aktuellen Entwicklungen an und greifen zudem in einem durch Expertise aus der Informatik ermöglichten Ergänzungsteil der Studie spezifische Fragestellungen der schulischen Verankerung des Faches Informatik sowie des Informatikunterrichts an Schulen in NRW auf.