Vortrag von Prof. Dr. André Bresges auf dem 1. Symposium zur Digitalisierung und Mediendidaktik in der Lehrerbildung
Tablets stehen für die moderne, digitale Welt. Zumindest sind Sie zeitgleich mit der „Digitalisierung“ überall sichtbar geworden und bündeln digitale Daten in der Hand jedes Einzelnen. Der Schluss liegt nahe, dass Unterricht besser, moderner und eben digitaler wird, wenn man den Schülern digitale Geräte zur Verfügung stellt.
Unsere Forschung zeichnet eine Lernkurve, die im Jahr 2012 in der Gesamtschule Reichshof beginnt wo unter nahezu idealen und gut kontrollierten Bedingungen der gleiche naturwissenschaftliche Unterricht über Monate parallel mit Tablets und mit klassischen Lernmedien ausgeführt wurde. Die Ergebnisse waren erhellend, und überraschend. Ja, diese Geräte haben eine inhärente Wirkung, die Unterricht verändert. Aber nein, das ist nicht automatisch „besserer“ Unterricht – hier gibt es viele Randbedingungen zu beachten.
Die Suche nach den Gelingensbedingungen für „guten Unterricht“ mit mobilen Geräten führte uns zu Versuchsreihen in Deutschland, den Schulen der Stadt Köln und zu einer multilingualen Schule in North Carolina, USA. Immer deutlicher wurde uns, dass die Frage was „guten Unterricht“ ausmacht sich durch die Digitalisierung nicht verändert hat. In den Vordergrund rückt die Frage, wie Digitalisierung uns Menschen und unsere Gesellschaft verändert; und das guter Unterricht zentral dafür geworden ist, dass der Mensch sich in dieser digitalen Welt wird behaupten können.
Prof. Dr. André Bresges | Vita
Institut für Physikdidaktik, Universität zu Köln
André Bresges studierte in Duisburg die Fächer Physik und Technologie und schloss 1998 die Lehrerausbildung mit dem zweiten Staatsexamen ab. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem Projekt: „Modulo – modulare, multimediale Einführung in die Grundlagen der technischen Informatik“. An der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg promovierte er 2003 mit Auszeichnung. 2007 habilitierte er zu dem Thema: „Untersuchung und Veränderung des Verhaltens von Verkehrsteilnehmern aus der Perspektive der Didaktik der Physik“. Seit 2007 Professur an der Universität zu Köln, geschäftsführender Direktor des Institutes für Physik und ihre Didaktik. André Bresges ist Vorsitzender des Arbeitskreises „Physikdidaktik in NRW“ und der Arbeitsgruppe “neue Medien“ im Fachverband „Didaktik der Physik“ der DPG. Er ist Hochschulbeauftragter für e-Learning des Prorektors für Lehre und Studium. Von 2013-2015 war er als Prodekan für Studium und Lehre an der mathematisch naturwissenschaftlichen Fakultät verantwortlich für die AQAS-Reakkreditierung der Studiengänge. Seit 2015 ist André Bresges Teilprojektleiter in der „Zukunftsstrategie LehrerInnenbildung“ der Universität zu Köln.
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